Mit der kürzlich enthüllten Informationsstele wurde die ansprechende Gestaltung komplettiert
Ladenburger Zeitung, 19.04.2024, Silke Beckmann
Nun ist er vollendet, der Garango-Platz an der Deichwiese. Eine Informationsstele komplettiert das einladend gestaltete Ensemble – einen „Ruheort mit fantastischer Kulisse“, wie Bürgermeister Stefan Schmutz es formulierte. Gemeinsam mit Karola Liebrich, Vorsitzender des Garangovereins, weihte er kürzlich im Beisein von Vereinsmitgliedern und Stadträten die Stele ein, die Betrachter in Text und Bildern über die Geschichte der nunmehr 40 Jahre alten Partnerschaft informiert. Der Platz, gewidmet der Freundschaft zwischen der Stadt Ladenburg und der Region Garango im westafrikanischen Burkina Faso, unterstreicht die langjährige Verbindung, einer „Partnerschaft auf Augenhöhe“.
Der Platz werde sehr gut angenommen, sagte Schmutz hinsichtlich des Ortes, der immer Anlass sein solle, „uns die Bedeutung der Verbindung bewusst zu machen“ und dafür zu sorgen, dass dies nicht in Vergessenheit gerate. „Er zeigt: Die Verbindung ist von Dauer und fest in der Stadt verankert.“ Und solle auch dafür sorgen, dass noch mehr Bürger auf den Verein und dessen fruchtbares Wirken aufmerksam werden.
Anlass für die Realisierung des Platzes war eine Gemeinderats-Entscheidung darüber, dass es in Ladenburg im öffentlichen Raum einen offiziellen Garango-Platz geben solle. Damit entsprach der Rat einem Wunsch des Partnerschaftsvereins. Was die Wahl der Örtlichkeit anbelangt, lag die letztlich gewählte Option, die Fläche unterhalb des Römischen Gartens des Lobdengau-Museums, nahe. Hier steht bereits seit nahezu zwanzig Jahren die 2005 enthüllte Skulptur „La Protection“ des Künstlers Jean-Luc Bambara. Die auch weiterhin den Mittelpunkt des Platzes bildet – großflächig umgeben von Savannengras, dessen Einfassung von jeweils zwei Sitzbänken flankiert wird. Darüber hinaus wurde hier eine Gleditschie gepflanzt, auch als Lederhülsenbaum bekannt, die auch in Afrika verbreitet ist. Und sich am neuen Standort ganz offensichtlich wohlzufühlen scheint: „Unser Baum der Freundschaft hat ausgeschlagen“, freute sich Karola Liebrich, die Grüße des Partnerschaftskomitees übermittelte.
Der vom Weg aus betrachtet links gelegene Bereich wurde gepflastert und am Rand die neue Stele platziert, gefertigt aus wetterfestem Cortenstahl, der mit den Elementen am Ort der Menschenrechte wie auch im Benzpark korrespondiert. Auf der Infotafel findet sich Wissenswertes zu Garango, werden die Partnerschaft und ihre Ziele erläutert sowie die wichtigsten Stationen der Historie. Beginnend mit der 1980 vom Gemeinderat einstimmig beschlossenen Aufnahme der Beziehung zu Garango und der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags drei Jahre später bis hin zur „Médaille d’honneur des collectivités locales“: der Ehrenmedaille für Kommunen, die 2023 im Namen des Präsidenten von Burkina Faso an Verein und Bürgermeister übergeben wurden. In der Chronik dazwischen: die wichtigsten Meilensteine der Partnerschaft, darunter die Übernahme von Patenschaften für Kinder (1983), Start der Aktion „Wasser für Garango“ (1984) und der Beginn der Schulbauprojekte (1991). Ergänzt wird der Text durch Bilder: Fotos von Delegationsbesuchen hier wie dort, darunter auch des jüngsten Treffens anlässlich des 40-jährigen Jubiläums im September. Weitere Fotos zeigen den früheren Bürgermeister Reinhold Schulz sowie den langjährigen Garangovereins-Vorsitzenden Ewald Blümmel: eine Würdigung der „Väter dieser Partnerschaft“, so Schmutz.
Wer mehr erfahren möchte, gelangt über den QR-Code auf der Tafel direkt zum Verein.
Großzügig unterstützt wurde die Umsetzung des Garangoplatzes von örtlichen Firmen, die der Bürgermeister, verbunden mit großem Dank, nochmals nannte. So hatten sich in puncto Grün die Firmen ERDA und HUBEN mit Manpower und Pflanzenspenden tatkräftig eingebracht, und die Bänke gingen auf das Konto von ICL und der Volksbank Kurpfalz. Die Werbefirma agus.media schließlich hatte die grafische Gestaltung der Infotafel kostenfrei übernommen.